NRW zu inklusiver Mobilität

2024-10-31_NRW zu inklusiver Mobilität

2024-10-31_NRW zu inklusiver Mobilität

Wir wollen nicht mehr Bitte Bitte sagen, sondern pochen auf unsere Rechte! Das war vielleicht die wichtigste Erkenntnis der gestrigen Veranstaltung im Landtag NRW zu inklusiver Mobilität. Der Geduldsfaden von uns Menschen mit Behinderung ist gerissen.
 
Obwohl die UN-Behindertenrechtskonvention seit 15 Jahren in Deutschland gilt und per Gesetz vorgeschrieben war, dass der ÖPNV bis 2022 komplett barrierefrei sein muss, sind wir davon noch meilenweit entfernt, wie auch Landesverkehrsminister Oliver Krischer zugab, zugleich aber auf die umfangreichen Maßnahmen und Fördertöpfe der NRW-Landesregierung verwies.
Ja, es geht voran. Aber es tut so weh, von Absurditäten zu hören, wie in Köln angeschafften S-Bahnen, die WENIGER barrierefrei sind als die bisherigen. Von der Halsabschneiderei eines Taxifahrers in Stendal, der 70 Euro für 500 Meter Transport eines Rollifahrers verlangte. Von krassen Erlebnissen, wo mobilitätseingeschränkten Menschen aufgrund fehlendem Personals ganze Nächte auf dem Bahnsteig drohen.
 
Die Probleme sind leicht identifiziert: Kein frühzeitiges Mitdenken in der Planung, fehlende Einklagemöglichkeit, krasser Fachkräftemangel, Vandalismus in Aufzügen und natürlich das liebe Geld, um das auch Krischer nochmal in Richtung Bundesfinanzminister warb.
Auch wenn am Ende die Zeit fehlte, um alle Fragen und Kritikpunkte anzusprechen, möchte ich doch Dennis Sonne für diese ungemein wertvolle Veranstaltung danken, die nochmal den Finger in die Wunde gelegt hat und auch Betroffene zu Wort kommen ließ.
 
Unser inklusionspolitischer Sprecher und seine Kollegin Laura Postma haben hier einen guten Aufschlag gemacht. Jetzt muss es weitergehen. Let’s do it!